Simple Minds – Life In A Day
Musik für einfache Gemüter? Für alle, die einen entschärften Aufguß den kompromißlosen New Wave-Pionieren vorziehen? Wenn man fies ist, schmeißt man die Simple Minds auf den Haufen zu den anderen Epigonen. Aber so einfach ist das nicht. Dieser zugegeben eher liebenswürdige Verschnitt wohlbekannter Trends macht einfach zu viel Freude beim unbeschwerten Hören, und das sollen sich einfache Gemüter ja bis heute noch erhalten haben. Die fünf Schotten (produziert von John Leckie, der mit Magazine und Be Bop Deluxe arbeitete) mögen stellenweise wie die Kinder von Ultravox, die Enkel von Roxy Music und gar manchmal wie die Urgroßkinder der Moody Blues klingen, aber sie haben sich dabei einen gewissen Pfiff erarbeitet, der fast alle Songs tanzbar macht, der aufmuntert. Orgel und Synthie übernehmen abwechselnd die Zügel; wenn die Band sich ihrer Ur-Großeltern entsinnt, kann es schon einmal zu etwas angekitschten Soundschwaden inklusive romantischen Harmoniegesangs kommen. Aber das bleibt alles noch im erträglichen, eigentlich ganz hübschen Rahmen.
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