Simple Minds – Once Upon A Time
Einige Stimmen bringen die neue LP schon in Verbindung mit dem Glanzwerk New Golden Dream. Man mag dieser Parallele zustimmen, wenn man als Grundlage die genial geschliffenen Melodien nimmt. Ohrwürmer konnten Jim Kerr & Co. schon immer aus dem Zylinder zaubern. Jüngstes Beispiel: ihr von Keith Forsey geschriebener Filmhit „Don’t You Forget“ und die neue Single „Alive & Kicking“.
Was jedoch das neue Album, inzwischen schon das achte, auszeichnet, ist die ungeheuer massive Soundwand, die auf den Hörer einbricht. Eine kompakte Instrumental/Vokal-Sinfonie, die unter den Fingern der beiden US-Produzenten Jimmy lovine und Bob Clearmountain entstand. Beide sind Garanten für mächtige Sounds, speziell Stones-Mann Clearmountain.
Prägnant kommt in diesem „wall of sound“ aber auch die dynamische Stimme von Jim Kerr zur Geltung. Den Drive von Schlagzeuger Mel Gaynor forciert er etwa in „Oh Jungleland“ äußerst eindringlich mit seiner markanten Phrasierung. Überhaupt wirkt das Zusammenspiel der fünf Musiker kompakter denn je. Eine rundere Formation hatten die Simple Minds in ihrer achtjährigen Karriere noch nicht vorzuweisen. Leider beginnt aber auch schon die Gratwanderung zwischen perfektem Sound und einer mehr und mehr nagenden inhaltlichen Leere.
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