Siouxsie & The Banshees – Juju
„Are you listenmg to your fear/the beat is coming nearer/ like that little drum in your ear/ transfixing you to your fear“ („Voodoo Dolly“) Es lähmt dich mit seinem Zauber, es lähmt dich mit seiner Angst, das Voodoo-Püppchen. Und mit irrem Blick holst du die Schrumpfköpfe aus ihrem Versteck… JUJU ist die kultische Ekstase, das Spiel zwischen Himmel und Hölle, das genußvolle Leiden am Fuße des Abgrunds. Während die Kinder auf der Straße zu den verpoppten Burundi-Rhythmen einen harmlosen Ringelreih tanzen, trommelt Budgie zur kultischen Hypnose. John McGeoch (ex-Magazine) demonstriert futuristische Gitarren-Psychedelia. Die Zukunft liegt nicht im All, sondern im Primitiven.
Siouxsie & The Banshees haben den eindimensionalen Sound längst hinter sich gelassen, dieses Album klingt zum erstenmal produziert. Ohne ihre Distanz aufzugeben, taut auch Siouxsie in diesem Rundum-Zauber so weit auf, daß aus der metallenen Heroine ein mehrstimmiges Wesen wird. Als Magierin mit zahllosen Glöckchen an den Handgelenken stilisiert sie sich zur Zeremonienfrau des Verdrängten und Verborgenen. Die kultische Attacke erfährt ihren Höhepunkt in „Voodoo Dolly“, wo die kriechende Angst zum rasenden Rausch wird (für wen?). Jefferson Airplane eingefroren in ihrem Acid-Block und ein Jahrzehnt später durch die Zaubertrommel in Scherben zerlegt.
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