Siriusmo

Comic

Monkeytown/Rough Trade (VÖ: 15.09)

Ein ultra-eklektizistisches Patchwork, in dem alle möglichen Formen der elektronischen Musik gestreift werden.

Humor in der elektronischen Musik hat eine lange Tradition. Von Jean-Jacques Perrey in den 60er-Jahren über Kraftwerk bis hin zu Aphex Twin, haben Elektronik-Produzenten mit Humor (nicht mit Kalauern) in ihrer Musik auch immer ihre eigene Existenzgrundlage hinterfragt. Humor ist auch eine Überlebensstrategie. Ohne ihn stünde der Berliner Produzent Siriusmo aka Moritz Friedrich wahrscheinlich heute noch in der Elektro-Rock-Ecke, in die er Ende der Nullerjahre gestellt wurde, und keiner würde ihn da rausholen. Siriusmos drittes Album COMIC ist ein ultra-eklektizistisches Patchwork, in dem alle möglichen Formen der elektronischen Musik gestreift und vermeintlich erforderliche Strukturen und Elemente (die Hymne, die Kickdrum, der Drop) hinterfragt werden. Siriusmo arbeitet ähnlich wie Kollege Mr. Oizo (Feature-Gast in „Doppelklick“) mit Brüchen, atonalen Einlagen, Verlangsamung und Beschleunigung und mit Genre-Zitaten (Rave, Elektro-Rock, French House, HipHop). Dass die Tracks, die mit memorablen Melodien versehen sind („Comic“ und „Patina“ mit Jan Driver) einfach zu Clubhits werden müssen, ist der humorvollste Aspekt an diesem Album.

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