Slayer – Seasons Of The Abyss
Das Böse – Teil VI. Die Entwicklung, die auf dem letzten Slayer-Album SOUTH OF HEAVEN begann, setzt sich konsequent fort. Unter Regie des Def American-Chefs Rick Rubin wird der ursprünglich animalische und unbarmherzig aggressive Slayer-Sound immer mehr zurechtgestutzt. Die vertrauten Stilmittel – nervtötende Soli-Melodiebögen und ständig wiederkehrende Breaks – weichen hier immer mehr erstaunlich herkömmlichen Songstrukturen. Das fällt besonders im fast poppigen Titelsong auf, der beinharte Anhänger der REIGN IN BLOOD-Phase (1986) endgültig vergraulen dürfte. Textlich bewegt sich Slayer allerdings auch weiterhin in allen finsteren Schattierungen von „Blood Red“ bis „Spirit In Black“. Auch die engstirnige Verkrampftheit des Vortrags überzeugt noch wie vor durch ihre gnadenlose Unnachgiebigkeit. Trotzdem war Slayer noch nie so leicht konsumierbar und „einsteiger-freundlich“ wie heute.
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