Sookee

Mortem & Makeup

Buback/Indigo

Die Berliner Rapperin versucht mit den Inhalten des Zecken-Rap den HipHop-Mainstream zu kapern.

Sookee weiß ja selbst, wo das Problem lag. Gleich im ersten Song von MORTEM & MAKEUP kommt sie auf den Punkt: „Einsame Insel oder Underground?“ Eine berechtigte Frage, denn bislang machte die Berlinerin eher als feministische Aktivistin und Interviewpartnerin Furore und weniger in ihrem Hauptberuf als Rapperin. Dieses neue Album soll nun dafür sorgen, dass der sogenannte Zecken-Rap, dessen Aushängeschild sie ist, und ihre Themen, also Emanzipation und politisches Bewusstsein, ihren Weg in den HipHop-Mainstream finden.

Und tatsächlich hören sich die neuen Stücke der studierten Linguistin weniger nach Proseminar an, sondern demonstrieren sogar immer wieder einen selbstironischen Humor, der im HipHop, erst recht im politisch links motivierten, noch allzu selten ist. Sookee gibt eine Wahlempfehlung für die Klamauk-Partei Die Partei ab, übt sich in Politikverdrossenheit, freut sich über sich auflösende Geschlechtergrenzen, fühlt sich ein in die Psyche eines Neonazi-Kindes oder schlüpft in den Kopf von Reichsbürgern und Aluhutträgern. Die Beats, über denen Sookee nachweist, dass intelligenter Polit-Rap ohne Fremdschämen möglich ist, sind vielleicht nicht immer auf der Höhe der Zeit, aber ballern dafür laut genug, um dem politischen Gewicht der Punchlines standzuhalten.

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