Southern Comfort – Crusaders
„Southern Comfort“ ist bestimmt schon das sechste Album, das die Crusaders von sich hören lassen. Aber wer kennt sie? Kaum einer, nehme ich an. Während die Vier vor Jahren im Jazzlager ihre Zeit vertrieben, müßten sie heute in der Funky-Ecke unter den Populärsten zu suchen sein. Nichts dergleichen! Nur ein paar wenige Fans warten sehnsüchtig auf jede Neuveröffentlichung. Ihr Stil birgt eine saubere, unübertroffene Mischung aus Soul, Jazz und südamerikanischer Folklore (wie Deodato etwa). Da die „Kreuzzügler“ aber Schwarze sind, läufts natürlich etwas lokkerer ab als bei einigen weißen Kollegen. Einen weißen Gitarristen, Larry Carlton, haben sie aber auch, und das macht mich etwas nachdenklich. Sollte das in schwarzen Gruppen etwa sowas wie ein Alibi sein, denn auch Stevie Wonder, MFSB oder Graham Central Station verwenden fast ausschließlich weiße Gitarristen. Oder zupft er wirklich so gut die Saiten? Die einzelnen Kompositionen gehen zu Lasten von allen Bandmitgliedern, die da sind: Wayne Henderson (Trompete), Wilton Felder (Saxophon), Pianist Joe Sample und Schlagzeuger Stix Hooper, Mr. Funky persönlich. Leider erscheint nirgendwo eine Notiz über den knackigen Baßmann. Gesang gibt’s übrigens nicht – würde auch nur den Fluß stören. Also los, genug geredet! Wer nicht zu bequem oder borniert ist, soll sich schleunigst in diesen „Kreuzzug“ einklinken. 4 (kab)
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