Spearmint – A Week Away

Wann hatten Sie zuletzt das Gefühl, bei britischer Popmusik regelrecht vom Sitz gerissen zu werden, zum Mitklatschen animiert, zum Mitpfeifen verführt zu werden? War das 1980 bei SEARCHING FOR THE YOLJNG SOUL REBELS von Dexy und seinen Midnight Runners, oder 1986 bei LONDON o, HÜLL4 von den Housemartins? Vielleicht nochmal in den goern bei dem einen oder anderen Gassenhauer von Jarvis Cocker und seinen Pulp {nein, das war bei Elastica ein paar Seiten vorher – Anm. d. Red). Insgesamt ist es aber doch ernüchternd lustlos geworden, was die großgeschriebene P!O!P!-Welt so bietet. Wie gut, dass Spearmint jetzt das Vakuum füllen und mit ihrem zweiten Album all das einlösen, was die anderen Bands mit großen Budgets und Marketingstrategien vorgeben, aber nicht umsetzen können. Spearmint haben die Songs, den Schwung, die Leichtigkeit,die Hingabe und den Enthusiasmus,der A WEEK AWAY zu einem großartigen Vergnügen werden lässt. Hier sind wirklich noch vier Blokes, die an die Kraft unsterblicher Popmusik glauben, die sich nicht hinter Zynismus oder Weltschmerz oderWeirdness verstecken, sondern voller Überzeugung“Isn’t It GreatTo Be Alive“ singen. Spearmint sind hierzulande zwar noch keine große Nummer, da es zur Vision der Band zählt, dass sie ihre Platten nur auf kleinen, aber mit Herzblut operierenden Labels veröffentlichen. Aber die Kunde von dieser famosen Band verbreitet sich rasend schnell.