Status Quo – Quo
Als diese neue Status-Quo-LP auf meinem Schreibtisch landete, dachte ich im ersten Moment: Meine Güte, schon wieder ’ne Scheibe von diesen Experten. Ich hatte nämlich schon eine geraume Zeitlang eigentlich die Nase gehörig voll von der Musik, die diese Gruppe so auf ihren Platten bringt. In ihrem Bemühen in den abgelaufenen Monaten, bei ihren neuerworbenen Teenager-Fans ‚in‘ zu bleiben, hatte sich Status Quo in einem monotonen Sound festgefahren, so dass ich mich bei jeder ihrer LPs mehr über sie ärgerte. Vor allem nach ‚Hello, ihrem letzten Album, konnte ich mir kaum noch vorstellen, dass noch immer Leute an diesem fantasielosen Rock-Mischmasch interessiert sein könnten. Offensichtlich hat die Band jedoch ihren musikalischen Stillstand zuguterletzt doch noch erkannt, denn auf diesem nagelneuen ‚Quo‘-Album befinden sich eine ganze Reihe sehr gut gelungener Songs, die in eine neue, lebendigere Richtung weisen. ‚Just Take Me‘ zum Beispiel, eine hervorragende Nummer im guten alten Boogie Woogie-Stil, erhielt ihren besonderen Klang durch den Einsatz von Piano und einer Mundharmonica. In ‚Lonely Train‘ benutzte die Band erstmalig eine Orgel – dieser Track ist übrigens mit akustischen Instrumenten aufgenommen. Die übrigen Titel, mit Ausnahme von ‚Backwater‘, einem mehr als hervorragend gelungenem Song, erinnern doch wieder für meine Begriffe zu stark an das, was man von Status Quo eigentlich schon zur Genüge kennt. Das will natürlich nicht heissen, dass das gesamte Album nicht enorm swingt. Lead-Gitarrist .Francis Rpssi spielt sich in überlangen Solis beinahe seine Finger wund, aber ich kann mir nicht helfen, irgendwie kommt das bei mir nicht an. Wer allerdings nicht zu anspruchsvoll ist (und warum muss man das eigentlich immer sein?)und von unkomplizierter Rockmusik viel hält, der sollte sich diese neue Scheibe unbedingt anschaffen.