Steel Pulse – Victims
Die sechs Anglo-Jamoikaner mit Wohnsitz Los Angeles entfernen sich auf VICTIMS zu weit von ihren musikalischen Wurzeln. Britischer Roolsreggoe, den sie zusammen mit Gruppen wie Matumbi und Aswod ins Leben riefen, scheint ausgedient zu haben. An seine Stelle tritt ein kosmopolitischer Mischmasch aus Soul, Funksoul und Reggoe, versetzt mit einem ordentlichen Schuß US-Feeling. Alle gängigen Rhythmtracks werden ausprobiert, aber meist zu leichtfertig eingebaut — London-Style trifft auf 70er Jahre Disco-Loops, Funrap auf Ragga, Steely und Clevie-Beat auf Schmusesoul. An die düster-verrauchte Atmosphäre alter Tage erinnern gerade noch ,Free The Land“ und .Slay With The Rhythm“. Einen Hauch wirklicher Klasse verleiht allein Stevie Wonder diesem Album — mit seiner Mundharmonika in dem Song .Can’l Get You“. Hörenswert auch die Südafrika-Reminiszenz ,To Tutu“. Ansonsten aber fehlt es rundherum an Straffheit und Homogenität.
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