Steel Train – Twilight Tales From The Praines Of The Sun

Von Zeit zu Zeit gibt es Bands, die nähern sich einem klar definierten Genre, mit genau jener Offenheit, die es braucht, um nicht wieder ins gleiche Fahrwasser zu geraten, wie hunderte von Musikern vor ihnen. Steel Train sind so eine Band, auch wenn sie alles andere als eine Revolution vom Zaun brechen wollen. Mit Unterstützung von Produzent Stepphen Barncard (Grateful Dead, Crosby, Stills & Nash) und Veteranen wie Mandolinist David Grisman und Gene Parsons (Byrds, Flying Burrito Brothers] gelingt dem Quartett auf Twilight Tales From The Praines Of The Sun, ihrem ersten Album nach zwei sehr guten EPs („For You My Dear“ und „1969“), nicht weniger als eine moderate Neudefinition von Countryrock. Natürlich verarbeitet die Band um Sänger und Gitarrist Jack Antonoff in den 15 Songs auch andere Einflüsse, vor allem Rock und Folk, und dennoch ist bei jedem Song diese leise Melancholie zu spüren, die bei vielen herausragenden Countryrock-Bands der letzten Jahrzehnte ebenfalls zu hören war. Steel Train sind keine Bilderstürmer, die das Genre komplett umkrempeln wollen. Sie befreien es nur von dem Staub, der manchmal den Blick auf die Qualität dieser Musik verhindert. Und dabei sind Songs entstanden, die zum Niederknien schön sind, wie etwa die sparsam instrumentierte Ballade „Catch You On The Other Side“ oder das bewegende „Dig“, bei dem Gene Parsons mit seiner Pedal-Steel-Gitarre für zarten Schmelz sorgt.

www.steeltrain.com