Steely Dan :: Against Nature
It was twenty years ago today, als Donald Fagen und Walter Becker etliche Top-Cats ins Studio einluden, sechs chromblitzende, zwischen Pop und Pomp, Jazz und Rock hin und her swingende Tracks aufnahmen und alles zusammen GAUCHO nannten. Und die Reaktionen? Verhalten, erstmals in einer bis dato makellosen Karriere. „Das Album ärgert mich“, schrieb Nick Kent im „NME“, „weil die Musik so eklatant glanzlos daherkommt verglichen mit den atemberaubenden Standards, die Steely Dan gesetzt haben.“ Ein harsches, in Teilen berechtigtes Verdikt. Allein: Weniger als ein „Sehr gut“ hat keines ihrer Alben verdient. Jetzt also TWO AGAINST NATURE, das erste Teamwork seit 1980 – sieht man einmal vom Konzert-Intermezzo ALIVE IN AMERICA abgeschrieben ab 1997 auf Hawaii, aufgenommen 1999 in New York. Und welch großer Wurf ist es geworden, welch grandioses Comeback für die beste Jazz-Band der Rockszene, die sich dabei stets anhört wie purer Pop. Alles wieder da: das abstraktperlende E-Piano Fagens, die warmen Bassund/oder weichen Gitarrenläufe Beckers, der coole Funk, näher an Duke Ellington als an den üblichen Fusion-Verdächtigen, quecksilbrige Bläser- und erst diese Songs; sogleich ins Ohr gehend und selbiges fortan nicht mehr verlassend, wohltemperiert, doch voller Widerhaken; mit dezentem Groove („Gaslighting Abbie“), sanftem Flow („What A Shame About Me“), süßem Biss („Cousin Dupree“) oder federleichten Harmonien („Almost Gothic“), „l’m way deep into nothing Special“, singt Don augenzwinkernd im großartig ausladenden „West Of Hollywood“. Nö, ne?
Mehr News und Stories