Stefon Harris – The Grand Unification Theory
Der knapp 30-jähnge Vibraphonist Stefon Harris gehört zu den interessantesten Musikern, die die New Yorker Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Bereits mit seinem Debüt A Cloud Of Red Dust präsentierte sich Harris als Musiker, der von einem sicheren Traditionsfundament aus ohne Umschweife in der Gegenwart landete. Gleichgesinnte wie Steve Turre, Greg Osby und Gary Thomas haben ihn seitdem auf diesem Kurs bestärkt und unterstützt. Auf seinem dritten Longplayer The Grand Unification Theory bedeutet das vorrangig, dass Harris das Feeling des Cool Jazz der Fünfziger („The Birth Of Time“, „Corridor Of Elusive Dreams“) und des funky Hardbop der frühen Sechziger („Velvet Couch“, „Transition“) mit modernen Spielweisen zu einem sehr ausgereiften, nie retrospektiv wirkenden Sound verbindet. Dabei besticht Harris vor allem mit Eleganz – sowohl in seiner persönlichen Phrasierung als auch in der cleveren Kombination der Klangfarben in den Arrangements. Immerhin bis zu 12-köpfig ist der Klangkörper, den der Vibraphonist um sich versammelt, doch alle 13 Tracks kommen auch rhythmisch mit souveräner Leichtigkeit daher. Dabei geben besonders Querflöte und Klarinette dem Bläsersatz ein ungewöhnliches, sehr urbanes Flair. Streckenweise allerdings sperrt Harris seine Musiker arg lang ins strenge Korsett seiner aufwändig durchgearbeiteten Arrangements. www.bluenote.com
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