Stevie Salas – Shapeshifter

Da können sie posen wie sie wollen, die Puddles und P.O.D.s dieser Welt, die Urgewalt und Reife eines Stevie Salas werden sie ihr ganzes Leben lang nicht erreichen. Umgekehrt könnte man Salas mit seinem neuen Album natürlich Anbiederung an die jungen Wilden des Nu Metal unterstellen. Was tut einer wie er, der schon George Clinton. Rod Stewart und Mick Jagger begleitete und der sich zu den Top-30-Gitarristen unserer Zeit zählen darf, in solch einer Umgebung? Es mag die Furcht um seine Pfründe gewesen sein, die ihn dazu treibt, einerseits zu rocken wie ein Alter, andererseits so klingen zu wollen wie die austauschbaren Gitarrenschwinger der Jetztzeit. Da hilft auch der funky Ausflug mit Bootsy Collins bei „Body Slamm 2001“ nichts mehr. Es fehlt Salas insgesamt an Spontaneität, es fehlt ihm an der Verschrobenheit und auch an der Genialität eines Steve Vai, es fehlt am guten Songmaterial und es fehlt ihm die Kommune, in der Songs entstehen und gewinnen können. Salas ist alleine, und das hört man. Man hört, wie er sich verrennt, wie er modern sein will, und man hört, wie er sich zwischen Kommerz und Anspruch verstrickt und letztlich verliert. Diesen Spagat schaffen die Puddles und P.O.D.’s eindeutig besser.

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