Stone Temple Pilots – Thank You – The Best Of
Hätte Scott Weiland ein paar Jahre früher Mal gehalten, würden die Stone Temple Pilots heute wohl kein stiefkindliches Dasein im Schatten von Bands fristen, zu denen sie zeitweilig sogar die bessere Alternative waren. Aber während Pearl Jam und die ja auch nicht gerade asketischen Alice In Chains noch post-grunge unverhoffte Lorbeeren einstrichen, wanderte Weiland durch manch finsteres Tal (Drogenexzesse, Knaststrafen, Konzertabsagen galore), was auf Dauer unschön am Image seiner Band kratzte. Das Sonne-über-Sonnenblumenfeld-Artwork dieser Sammlung entbehrt also nicht einer gewissen Ironie, obschon sich die Pilots Mitte der Neunziger noch einmal fingen und nach den großen core und purple drei immerhin ganz okaye Alben nachlegten. Hier aber findet vor allem das wuchtigere Frühwerk Berücksichtigung: Zuerst stampft „Vasoline“ mit seinem sägenden Zwei-Ton-Giftriff aus flirrendem Feedback-Tremolo empor, ehe das Tracklisting mit dem zwischen drollig und energisch oszillierenden „Big Empty“ und dem Überhit „Plush“ kehrt am Ende in schicker Live-Unplugged-Fassung zurück zwei frühe Höhepunkte vorsieht. Gehaltlosigkeiten wie der Brachialrocker „Down‘ oder die Pop-Erprobung „Lady Picture Show“ bügeln Großtaten glatt wie „Interstate Love Song“, .Trippin‘ On A Hole In A Paper Heart“ und „Sour Girl“. Kann einen schon gehörig melancholisieren, das alles. Auch wenn man die Finger von dieser Totschlag-Phrase lassen soll: Vieles im Alt.-Rock war schon früher besser.
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