Strangemen – Raw Meat
Holla! Beim eröffnenden Trommelwirbel kontrolliert man unwillkürlich die Laufgeschwindigkeit des Plattentellers, aber der Regler zeigt unbeirrbar auf 33. „(Sometimes I Feel) Like Thunder“ ist in der Tat ein furioser Auftakt des dritten Albums dieser aus Ostfriesland stammenden Wahlberliner.
Auch in der Folge geht das Trio mit allem gebotenen Feuer zur Sache. Pate gestanden haben amerikanische Größen wie Hüsker Dü, The Jam aus England und die australischen Saints, doch von Epigonentum ist hier nicht mehr zu sprechen: Zu selbstsicher gehen die Jungs zu Werke und können sich auf der zweiten Seite sogar leisten, das Tempo zurückzunehmen und mit anderen Stilen zu experimentieren.
Der Hit der Platte ist ohne Zweifel „Arschloch“, ein fetziger Rocker, der trotz des englischen Textes keinen Vergleich mit der heuer angesagten deutschen Jung-Rockmusik zu scheuen braucht. Den Gimmick mit Gruppen-Nacktfoto und Rubbelstreifen überm Diddel hätten die Strangemen eigentlich nicht nötig gehabt.
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