Stylistics – Some Things Never Change

Nicht viel Neues bei den Stylistics, wie’s der Albumtitel schon verrät und das ist gut so. Auch SOME THINGS NEVER CHANGE ist eine weitere Perle auf dem Gebiet weichgespülten, verschmusten Schlafzimmer-Schlager-Souls, seit nunmehr 15 Jahren Domäne der schwarzen Männer mit den einschmeichelnden Falsettstimmen.

Seite Eins erstrahlt in hochglanzpoliertem Liebesschmerz, in dem die Stylistics ihre bewährt harmonische Vokal-Artistik baden. Selbstvergessen wird das kollektive Leid getaucht in die Dramatik überhöhter B-Movie-Schmachtfetzen: Das bonbonfarbene Kitscherlebnis des 70er Philly-Sounds triumphiert (wie überhaupt Phillys Rückkehr nicht erst seit Amii Stewarts herzdurchdringendem „Friends“ unüberhörbar ist).

Mit etwas mehr Up-Tempo wird’s auf der Rückseite versucht – mit nicht allzu überzeugendem Ergebnis. Zu altbacken wirkt mittlerweile das sattsam bekannte Synthi-Gezirpe zu pumpendem Baß. „Love Is Not The Answer“ und „Hooked On Your Lovin“ (immer wieder die Liebe, die auch in den Songtiteln stets präsent bleibt) überzeugen aber durch einprägsame Melodien und erreichen obere Tanzboden-Qualität.

Ziehen wir zwei Ausfälle ab, bleibt siebenmal blendende Unterhaltung, vorwiegend komponiert von Maurice Starr und Michael Jonzun. Assistiert von Arthur Baker hat Starr das Opusinwarmen. fließenden Synthesizer-Tönen produziert und arrangiert. Die Stylistics bleiben stilsicher und konservativ.