Swayzak – Some Other Country
Mandolinenzupfer, Sambatrommler und dergleichen manische Verfechter sogenannten „handgemachten“ Liedguts müssen leider draußen bleiben. Doch von denen wird sich sowieso keiner hineinwagen in ein Haus wie jenes, das Swayzak aus mittlerweile fünf Langspielplatten gezimmert haben. In diesen Gemächern dominiert die Farbe Weiß, kombiniert mit schwarz-spiegelnden Kontrasten an Decken und Wänden, dezent gesetztem blauwelligem Neonlicht und einem Dancefloor mit Marmor aus Carrara. Wem die Ohrwascheln schmerzen bei soviel technoider Kühle, der setze Kopfhörer auf. Nicht die doofen kleinen Stöpsel seines iPod-Derivats, sondern dicke, auch die Ohrläppchen umschließende mit weichen Polstern. Sie befördern die tief in den Arrangements verborgenen Subbässe und Echostrudel in die vorderen Regionen des Bewusstseins. Plötzlich schlagen Puls und Beat synchron, bei „Pukka Bumbles“ zum Beispiel, und ein heißer Schauer strömt durch den Körper bis hinab zum kleinen Zeh. Wie ein sanfter, warmer Strom illustrieren Synthie-und Sampler-Sequenzen „Some Other Country“, in dem Kraftwerk noch immer regieren und Underworld das Kabinett bestellen. Und all das klingt aus im wundervoll dubbigen „They Return“. Eine Verheißung?
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