T.D.F. – Retail Therapy
Hinter Totally Diyfunctional Family steckt ein Duo: zum einen Simon Climie, der bislang hauptsächlich als Songwriter für Aretha Franklin und Pat Benatar auffiel, und zum anderen Eric Clapton, der aber anonym bleiben möchte. Egal: Seine Handschrift dringt trotzdem charakteristisch durch und verleiht den dance-orientierten Sample-Beats eine bluesige Note. Eine erstaunliche Allianz ist es schon, dieses groovige Zusammentreffen aus Drum N’Bass-Breakbeats, schwarzem Soul-Feeling und Claptons angenehm dahinfließenden Soli auf den (oftmals akustischen) Saiten. Doch trotz all der phantasievollen Ideen, Claptons virtuosem Spiel und der pfiffigen Drum-Programmierung wirkt das Debüt von T.D.F. unfertig, wie ein vollgekritzeltes Skizzenbuch zum Notieren von Song-Ideen, die erst noch ausgearbeitet werden müssen. Zum Beispiel die erste Single-Auskopplung „Rip Stop“: Zu einem nervös umherhüpfenden Drum N‘ Bass-Geflecht und einigen arabisch anmutenden Vokal-Einwürfen entwickelt Mr. Slowhand eine bluesige Melodie, die zwar für gehörig Würze sorgt, den Titel aber dennoch nicht über eine Länge von immerhin über sechseinhalb Minuten am Laufen hält. RETAIL THERAPY ist ein Experiment, eine Auseinandersetzung eines nicht mehr ganz so jungen Meistergitarristen mit aktuell-modischen Musiktrends, und nur als das sollte es auch gewürdigt werden. Aber immerhin garantiert es jede Menge Überraschungen, wie etwa die epische Schlußnummer „What Else“, in der Eric Clapton auf der klassischen Gitarre zum sinfonischen Streichorchester soliert.
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