T. Rex :: Electric Warrior 30th Anniversary Edition
Der Klassiker als "Deluxe Edition plus eine CD mit Songs aus Beat Club und Musikladen.
Bei aller Freude über die ’99er-Neueditionen sämtlicher T(yrannosaurus). Rex-Alben bis zum Jahre 1972 blieben zwei Wermutstropfen: Die Neuauflage enttäuschte durch lieblose Verpackung und fehlende Bonustracks. Mit der „3Oth Anniversary Edition“ von Bolans Rockklassiker ELECTRIC WARRIOR wird diese Scharte zumindest in einem Fall ausgewetzt. Konzipiert in enger Zusammenarbeit mit T. Rex-Produzent Tony Visconti, bietet das um acht Work In Progress-Cuts erweiterte Album nun auch ein zehnseitiges Booklet mit raren Fotos und Insider-Infos. Als ELECTRIC WARRIOR (6) im Herbst 1971 erschien, konnte Bolan aus der Position des etablierten Stars auf immerhin einen britischen Top-2-Hit („Ride A White Swan“) sowie zwei europaweite Nummer-1-Singles („Hot Love“, „Get It On“) zurückblicken. Auf dem in London, New York und LA. eingespielten Album stellte sich nunmehr ein um Schlagzeuger Bill Legend und Bassist Steve Currie aufgestocktes Team in Quartettstärke vor. Bolans ursprüngliche Absicht, ein stark Tolkien-geprägtes Fantasy-Opus namens „The Children Of Rarn“als nächstes Album zu präsentieren, wurde zugunsten des knochentrockenen Rock-Konzepts von ELECTRIC WARRIOR fallen gelassen. Nicht zum ersten Mal ließ Bolan Reminiszensen an Rock ’n‘ Roll und Rockabilly in seine Musik einfließen, doch tat er es diesmal mit Konsequenz: Knackig gedehnte 12-Takter („Mean Woman Blues“), Free Jazz-Hommagen („Rip Off“), fantasievolle Space-Rock-Evokationen („Mambo Sun“, „Planet Queen“, „The Motivator“) sowie dreist von Howlin’Wolf (Jeepster“) und Chuck Berry („Get It On“) geklaute Stücke machten unterm Strich eines der besten Rockalben des Jahres 1971. Anklänge an die Zeiten des esoterischen Folk-Barden gab es mit „Cosmic Dancer“, „Life’s A Gas“ und „Girl“. Schade nur, dass nicht alle Alternativ-Versionen ihren Weg auf die Jubiläums-Edition fanden. Immerhin fünf der sieben im TV-Studio von Radio Bremen gemachten Live-Mitschnitte für UNCAGED (5) stammen aus der gleichen Periode wie ELECTRIC WARRIOR. Die frühesten, „Ride A White Swan“ und eine erweiterte Version des sublim rockenden Jewel“, am 21. Februar 1971 noch in Trio-Besetzung ohne Bill Legend enstanden, erlebten ihre Premiere im „Beat Club“. Von drei weiteren, am 1. September 1971 eingespielten Aufnahmen (Jeepster“, „Life’s A Cas“,“Baby Strange“) fanden nur die beiden ersten den Weg auf deutsche Fernsehmattscheiben. Über ein Jahr später, die Erfolgskurve von T. Rex wies schon nach unten, fand sich das Quartett ein weiteres Mal unter der Ägide von Regisseur Mike Leckebusch in Bremen ein: Von den beiden Aufzeichnungen,“20th Century Boy“ und „Buick Mckane“, wurde nur Erstere im „Musikladen“ ausgestrahlt. Sämtliche Titel finden sich im CD-Rom-Teil auch als PC-kompatible Videos.
www.marcbolan.com
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