Tackhead – Strange Things
FRIENDLY AS A HANDGRENATE hieß das Debütalbum der transatlantischen Kollaboration Tackhead – eine mehr als treffende Umschreibung für den explosiven Metal-Funk-Electronic-Hybriden. Schon allein die Besetzung des Projekts – die britische Producer-Legende Adrian Sherwood und das amerikanische Trio Skip McDonald (Gitarre), Doug Wimbish (Bass) und Schlagzeuger Kerth LeBlanc – sorgte in den ausklingenden 80er Jahren für Aufmerksamkeit: Sherwood ist mit seinem Space-Dub On-U-Sound-Konzept (u.a. Prince Far I) bis heute unerreicht, McDonald und Wimbish starteten im Mittsiebziger Disco Boom, trafen 1979 auf LeBlanc und avancierten zur Hausband der wegweisenden HipHop-Labels Sugar Hill Records (u.a. Sugar Hill Gang.Grandmaster Flash, Meile Mel) und Tommy Boy (u.a. DMX). Bei Tommy Boy kreuzten sich schließlich auch die Wege der experimentierfreudigen Aktivisten, die neben einigen Maxisingles auch noch Gary Clail’s Tackhead Sound System und Mark Stewart (Ex-Pop Group) auf den Weg brachten. Das auf dem Hamburger Label Echo Beach mit zahlreichen Bonustracks wieder veröffentlichte STRANGE THINGS markierte 1990 für Tackhead den Einstieg ins Major-Business. Ein, wie sich herausstellen sollte, zweischneidiges Schwert: Das EMI-Sublabel SBK erhoffte sich von der zusätzlich mit Vocalist Bernard Fowler (Ex-Herbie Hancock) verstärkten Crew vor allem kommerziellen Erfolg. Popnah angelegte, das Avantgarde-Konzept jedoch nie aus den Augen verlierende Tracks wie „Nobody To Somebody“, „Wolf In SheepsCIothing“, der Titelsong oder aber auch die als Single ausgekoppelte Anti-AIDS-Hymne“Dangerous Sex“ erfüllten diesen Anspruch musikalisch zwar voll und ganz, versagten aber in den Charts. EMI ließ die konspirative Ideenschmiede wieder fallen wie eine heiße Kartoffel.
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