Tanukichan

Gizmo

Company (VÖ: 3.3.)

Dass Shoegaze nicht auserzählt ist, beweist dieser traumvergessene Transfer in den Pop.

Hunde helfen bekanntlich gegen Einsamkeit, und so adoptierte die aus San Francisco stammende Musikerin Hannah van Loon alias Tanukichan einen Hund namens Gizmo gegen den Lockdown-Blues. Aus Dankbarkeit benannte sie nicht nur ihr zweites Album nach ihm, sie machte ihn auch zum Star des Covers, von dem er den Betrachter breitschnauzig ankläfft. Ob der Vierbeiner van Loons musikalischen Entwurf beeinflusste, ist unklar: Man stellt aber fest, dass sie ihre selbstvergessenen Vocals mit einem verschlafenen Gitarren-Meer umspült und dabei trübe Basslines hinter einem Schleier aus Halleffekten kreisen lässt. Ja, genau, das nennt man Shoegaze.

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Dabei erfindet sie das Genre nicht neu, hübscht es aber mit einer angenehmen Leichtfüßigkeit auf, indem sie es mit Pop-Melodien bespielt. Auf Tanukichans Debüt SUNDAYS spürte man noch die Verspultheit aus dem Zauberkabinett der Parade-Shoegazer My Bloody Valentine, diese weicht nun einem diverseren Konzept. „Escape“ bietet zum Einstieg noch den größten Shoegaze-Kick, darauf folgen Ausflüge in Blues („Like You“), Indie-Rock („Thin Air“) oder Postrock („A Bad Dream“). Beeinflusst hat das womöglich Chaz Bear, Mastermind des Acts Toro y Moi, der van Loon nicht nur als Produzent und Musiker zur Seite stand, sondern GIZMO gleich auf seinem eigenen Label veröffentlichte. Nach den Aufnahmen für diese Platte verstarb Gizmo, der Hund. Auf dem Cover lebt er ewig weiter.

Autor: Michael Prenner

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