Tanya Donelly – Lovesongs For Underdogs
Tanya gibt es selbst gerne zu: Daß sich in ihrem musikalischen Leben alle paar Jahre irgendetwas ändern muß. Also hat sie vor ewigen Zeiten die Throwing Muses verlassen und damit Kristin Hersh. Dann hat sie die Breeders verlassen und damit Kim Deal. Und nun, nach dem Ende der zuckerschnuckligen Belly, schlägt die blonde Bostonerin Solopfade ein, die mit LOVESONGS FOR UNDERDOGS äußerst ermutigend beginnen: Klassischer 4AD-Sound, Pop mit Herzsättigungswert 10 und mindestens 150 Streicheleinheiten pro Kilometer. Das ist Musik für das Gute im Zweibeiner, und es ist Frau Donelly zu verdanken, wenn in Zukunft alle Menschen hingehen und Wespen vor dem Ertrinkungstod im Schwimmbasin retten. Der Albumtitel ist schwerst programmatisch: Tatsächlich geht es erstrangig um jene pulswärmenden Gefühle, die die Schlagzahl unseres Zentralorgans nach oben jubeln wie sonst nur noch zehn Tassen Espresso: Liebe, die Musik geworden ist, die Akkordfolge als Gefühlsverstärker. Tanya Donelly führt uns klar vor Ohren, daß dem Girl-Pop die Juwelen so schnell nicht ausgehen, sie ist kräftig wie Lisa Loeb, feenhaft wie Juliana Hatfield und manchmal sogar ausgiebig laut wie Amseln beim Revierkampf.
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