Tapper Zukie :: ManAhWarror

Trojan/Sanctuary Reggae: Das packende Debüt dieses Toas- ting- und Dub-Pioniers erstmalig auf CD.

Ein hochinteressanter Mann – den heute allerdings nur noch Spezialisten kennen. Gerade 18 Jahre jung, wurde dieser Bursche aus Trenchtown, der früh schon bei den jamaikanischen Sound Systems als so eine Art Kinderstar galt, im Jahr 1973 von seiner Mutter nach England geschickt. Szeneguru Bunny Lee, der das enorme Talent des Jungen erkannt hatte, nahm ihn auf seiner eigenen UK-Tour unter die Fittiche. Und er sorgte dafür, dass David Sinclair, so sein bürgerlicher Name, erste Aufnahmen als Tapper Zukie machen konnte. Bei diesen Londoner Sessions hatte man vornehmlich Singles im Sinn. Das Material erschien jedoch 1974 als Quasi-Compilation unter dem Titel man ah warrior, benannt nach dem in der karibischen Gemeinde Londons und natürlich zu Hause auf der Insel erfolgreichen Titeltrack. Zukies wichtigstes Kapital waren sein melodisches Toasting. seine jugendliche Vitalität und vor allern seine militant politischen Inhalte Ideren Wirkungskraft Zukies ’76er Hit „MPLA“ für die angolanische Befreiungsfront eindrucksvoll nachwies]. Und musikalisch schaute der junge Mann schon auf diesem Debüt weltgewandt über den jamaikanischen Tellerrand, integrierte ebenso schrille Funkgitarren wie eigenwillige Backgroundmelodien, die von einer einsamen Klarinette unter den Groove geträufelt wurden. Zwar kehrte Tapper 1975 nach Jamaika zurück, er verbrachte aber auch in den folgenden Jahren lange Zeit in London, wo er vor allem auf die Punkszene größten Einfluss nahm. Er arbeitete intensiv nicht nur mit Leuten wie dem legendären Prince Far I und dem englischen Dub-Poeten Linton Kwesi Johnson, sondern auch mit der jungen Patti Smith, zu der eine enge Freundschaft entstand. Überdies engagierte sich Tapper Zukie in den Achtzigern verstärkt für jugendliche Arbeits- und Obdachlose in England. Als Musiker machte er hingegen seit seinen Glanzzeiten nur noch sporadisch von sich reden. Schade genug, wenn man sich diese souveräne und fantasievolle Arbeit des damals gerade 18-Jährigen anhört.

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