Tarwater – Silur :: Schwebend
Freischwimmer wird man bekanntlich meist im feuchten Element. Aber obwohl Tarwater sowohl im Namen als auch auf dem Track „The Watersample“ mit dem wichtigsten Cut dieser Erde kokettieren, hat sich das Berliner Duo mit seinem dritten regulären Album doch erst in den wasserdichten Studios in Berlin und Chicago endgültig freigeschwommen. Die immer wiederkehrenden Verweise auf die Vergangenheit mit „Ornament und Verbrechen“ bzw. zweite Band-Standbeine in Form von To Rococo Rot dürften mit SILUR endgültig ad acta gelegt werden. Die beiden Murtiinstrumentalisten haben im immer unüberschaubarer werdenden Dschungel aus Elektronik und Akustik, Bleeps und Songs stilsicher ihren Platz gefunden und es sich dort gemütlich eingerichtet. Ohne jede Hast lassen sie ihre Rhythmen im Kreis laufen, fügen mal hier mal da kleine Melodien bei oder vermischen die Einheiten so geschickt, bis sie wie im luftleeren Raum zu schweben scheinen. Klangen die beiden Tüftler bislang eher introvertiert und düster, so herrscht jetzt ein elegantes Laisser-faire, das wie bei „20 Miles Up“ durchaus auch die Hitparaden dieser Wert bereichern könnte.
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