Telepopmusik – Genetic World

Es lohnt sich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Und seiner Umgebung aufgeschlossen gegenüber zu treten zahlt sich erst recht aus. So jedenfalls machen’s drei Burschen aus Paris – und haben mit dieser Herangehensweise en passant ihren Projektnamen entdeckt: Telepopmusik. So heißt ein elektronischer Gemischtwarenladen – gebrauchte Waschmaschinen, Second-Hand-Fernseher, Eierkocher und Waffeleisen, alles vorrätig – direkt ums Eck von Stephan Haeri, Christophe Hetier und Fabrice Dumont. Womit die Sache mit dem Namen nicht nur theoretisch geritzt war, sondern auch in der Praxis nachhörbar adäquat gelöst ist. Denn GENETIC WORLD, das Debüt der drei Franzosen, hat auch dies und das im Angebot. Den flott aufbereiteten und dezent hochgepitchten Trip-Hop der Single „Breathe“ etwa, hübsch unterkühlt gesungen von Angela McQuskey. Oder das mit Kraftwerk-Klingklang verzierte Titelstück, in dem der Beat von „Die Roboter“ durchschimmert. Und selbstverständlich auch Tracks wie „Dance Me“, bei dem man sich gut und gerne vom Chill-Out-Sofa auf den Tanzboden rutschen lassen kann. Entbehrlich sind allein Tracks wie „Animal Man“, in dem irgendein Hip-Hop-Kasper auf dicke Beathose macht, letztlich aber nur den Flow zwischen Club-Kultur und Couch-Garnitur stört. Ergo: Bei GENETIC WORLD wird nicht unbedingt der Hund in der Pfanne verrückt – aber er ist meistens ganz gut gelaunt. Und das ist ja auch schon mal was.

www.telepopmusik.com