Seit fast zehn Jahren gibt’s diese West-Coast-Piraten, doch ihre musikalischen Beutezüge reduzieren sich auf knapp eine Handvoll Live-Abenteuer und ein oder zwei Studio-Überfälle pro Jahr, wo sie dann flugs eine Scheibe einspielen. RISING OF THE MOON ist LP Nummer 3. Ansonsten jagen alle Bandmitglieder mit Ausnahme von Terry Dolan ihren Tagesjobs als anerkannte Session- und Studio-Asse nach: Nicky Hopkins, David Hayes, Greg Elmore, Greg Douglas und John Cipollina.

Erstaunlich dennoch, welch‘ musikalische Blüten den spärlichen Gemeinschafts-Terminen entspringen. Oder zumindest war’s mal so.

RISING OF THE MOON erreicht den gewohnten Standard (z.B. auf THE DOUBTFUL HANDSHAKE, 1980) leider nicht. Der Biß der frühen Tage ist dahin.

Recht drucklos fingern Cipollina & Kollegen auf ihren Geräten herum, die Aufnahmequalität ist schlecht. Und Terry Dolan frißt auch nicht mehr das Mikro wie in seinen Glanztagen. Einzig der „Gun Metal Blues“, „River“, „Still Twilight“ und „Genoa“ reißen die Sache noch aus dem Feuer. Das sichert noch gerade: 2.