The Ace Cats – Stundenlang im Fieber

Blenden wir zehn Jahre zurück: Es war die Zeit der ausgehenden Neuen (Deutschen) Welle, der kühlen Neon-Bars, der Hochglanzpopper von Spandau Ballett und Konsorten. Außerdem hatten in jenen Tagen die Stray Cats dem Rockabilly ein kurzfristiges Revival beschert. Setzer und seine Kumpanen konnten das Erbe von Eddie Cochran & Co. zeitgemäß und virtuos aufpolieren – mehr als ein kurzfristiges Wetterleuchten am Popfirmament kam dabei allerdings nicht heraus. Womit wir bei der deutschen Variante wären: Die Dortmunder Ace Cats waren der halbwegs gelungene Versuch, rockende Schlagerseligkeit ä la Peter Kraus und Ted Herold in die kühlen Achtziger zu transponieren. Aber eben nur halbwegs gelungen, denn trotz veritabler Hitsingles (‚Gina‘, ‚Heut nacht‘) mangelte es den Ace Cats am zeitgeistigen Witz der NDW-Konkurrenz. Und musikalisch blieben die durchaus kompetenten Musiker der seichten Schlagerästethik zu sehr verhaftet, um ein Rockpublikum ernsthaft zu interessieren. Nach zwei Alben war die Karriere der Ruhrpott-Billies schon wieder Geschichte. Die Stärke der Ace Cats lag eh in Club- und Partyauftritten. Das Vermächtnis des Sextetts wird jetzt in Form der beiden Originalalben STUNDENLANG IM FIEBER (483842-2) 3 und KATZEN TANZEN DURCH DIE NACHT (483843-2) 3 wiederveröffentlicht. Die Neuauflage von letzterem enthält drei neue Songs, eingespielt im Herbst „95, mit denen die Teds heuer den Neuanfang schaffen wollen.