The Animals – Animal Tracks
Die Animals. 20 Jahre ist es her, seit diese LP, ihre zweite.entstanden ist. Ihre ersten Hits, darunter den Klassiker „House Of The Rising Sun“, hatten die Animals schon hinter sich. Auf ANIMAL TRACKS befindet sich keine A-Seite einer Hitsingle, aber diese LP kommt auch ohne Zugpferd aus – ihre Attraktivität ist anderswo zu finden.
Viel präziser als auf allen späteren Einspielungen wird hier das konsequent schwarze Grundkonzept der Animals deutlich. Eric Burdon (voc), Alan Price (p, org), Hilton Valentine (g), Chas Chandler (b) und John Steel (dr) wühlen sich durch ein Mischprogramm aus klassischem Blues („Bright Lights Big City“ w. Jimmy Reed), angejazztem Rhythm & Blues („Hallelujah I Love Her So“ w. Ray Charles) und schwarzem Rock ’n‘ Roll („Roadrunner“ w. Bo Diddley).
Ähnlich wie ihren (noch erfolgreicheren) Kollegen, den Rolling Stones, kam es ihnen nämlich nicht auf die vertiefte Arbeit mit einem einzigen Stil an, sondern um das Umformen des Materials nach eigenen Bedürfnissen und dem daraus resultierenden Destillieren eines neuen Fusionsstils. Der typische britische Rhythm & Blues wurde auf diese Weise gezeugt und sogleich zur höchsten Blüte getrieben. Bezeichnenderweise ist die einzige Eigenkomposition auf ANIMAL TRACKS, Eric Burdons „For Miss Caulker“, jeder und keiner der genannten Richtungen zuzuordnen.
Der große Unterschied zwischen den Animals und den Stones bestand damals darin, daß Eric Burdon viel strikter die Schwärze seiner Stimme betonte als Mick Jagger und im instrumentalen Mittelpunkt nicht Hilton Valentines Gitarre stand (die allerdings mit eleganten Läufen oder schwirrend und stechend wie eine Wespe viele Akzente setzte), sondern Alan Prices Keyboards. Perlendes, rollendes und hämmerndes Piano oder fauchende Orgel spielte Price genußvoll und kompetent, ein überragendes Talent, das auch später seinen Weg machte.
ANIMAL TRACKS – eine alte Animals-Platte. Vielleicht ihre beste.
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