The Band – Jericho

18 Jahre nach dem auch filmisch dokumentierten Ende („The Last Waltz“) von Amerikas amerikanischster Band, The Bond, gibt es ein neues Album der Woodstocker. Die Herren, die seinerzeit mit Countrytönen die Wende einläuteten und die Abkehr von dem allzu bunten Psychedelia-Treiben begründeten, sind wieder auf Platte zu haben. Live gab es das Vergnügen, Dylans ehemalige Begleitcombo zu erleben, ja schon länger. Jetzt hoben drei Originalmilgiieder (Levon Helm, Rick Danko, Garth Hudson) gemeinsam mit drei Neuzugängen die offizielle Reunion gewagt. Daß Robbie Robertson nicht dabei ist, mag Fanatiker stören, ober der musikalischen Nostalgie tut’s keinen Abbruch. JERICHO tönt, als sei die Zeil stehen geblieben seit MUSIC FROM BIG PINK. Die Geige von Vassar Clements fiddelt, das Akkordeon hechelt, die obligatorische Dylan-Nummer („Blind Willie McTell“) ist ebenso vorhanden wie Willie Dixon-Adaptionen und — als musikalische Hinterlassenschaft – die wirklich letzte Aufnahme des 1986 unter tragischen Umstanden verstorbenen Gitarristen Richard Manuel („Country Boy“), Dixie-Bläser, Cajun-Fieber, Folk-Einfachheit, Rock’n’Roll-Feuer, Boogie-Bewegung — die Musik, auf die Amerika aufgebaut ist, wird hier hörund greifbor. Hier wird eine amerikanische Legende lebendig. Quicklebendig.