Etwas willkürliche Sammlung qualitativ unterschiedlicher Aufsätze und Artikel. Nach dem Nirvana-, Doors-, Grateful Dead- und Frank Zappa-Companion veröffentlicht der Englisch-Dozent John Rocco nun auch eine Schriftensammlung über die Beastie Boys. Der Autor erklärt in einer kurzen, populärwissenschaftlichen Einleitung (inklusive. Quellenangaben tffl^-i Fußnoten) die groben“ Zusammenhänge zwischen schwarzem Blues, Rock’n’Roll und HipHop, um sich danach völlig aus dem Geschehen zurückzuziehen. Rocco beschränkt sich darauf, die Karriere der einflussreichsten weißen HipHop-Band in drei Zeitabschnitte zu gliedern, wobei er jede Phase mit mehr oder weniger relevanten Artikeln dokumentiert. Die Beiträge der fast 30 Journalisten, Kritiker und Fans enthalten allerlei interessante Informationen – so entdeckt man beispielsweise in Bill Holdships Artikel von ig89,dass“LicenceTo III“ 1986 das meistverkaufte Debüt-Album in der Geschichte von CBS Records war. Spannend auch die detailreiche Schilderung des Aufnahmeprozesses zu „III Communication“, die 1994 im „Mix“-Magazin erschienen ist. Trotzdem: Statt den Leser an die Hand zu nehmen und die Fülle von Fakten, Kommentaren und Beschreibungen erklärend zu ordnen.führt der COMPANION bisweilen sogar in die Irre. Am Ende von Teil 2 druckt der Autor – warum, bleibt rätselhaft – einen Artikel über Sonic Youth ab. Wer also ein vollständiges Einstiegswerk sucht, wird enttäuscht-die unzusammenhängende Stoffsammlung ähnelt eher dem Ergebnis eines „ßeastie Boys“-Searchs über eine Internet-Suchmaschine. Wer dagegen schon einiges über die Band weiß, dem dürften die Zeitungsartikel, Interviews, E-Mail-Konversationen,CD- und Live-Kritiken des BEASTIE BOYS COMPANION die Langeweile vor dem Einschlafen vertreiben.