The Belle Stars

Da blinzeln sie einen aufreizend vom Cover an, die sieben englischen Ladies. Schmeißt man jedoch das schwarz-runde Innenleben dieser bunten Bildertasche auf den Plattenteller, so zieht sich einem die freundliche, geschmeichelte Miene schnell zu einer skeptischen Stirn zusammen. Die sieben Schönheiten halten musikalisch nicht, was sie optisch zu versprechen versuchen.

Da sind zunächst einmal die vier Singles – eine Eigenkomposition im Verhältnis zu drei Coverversionen: „Sign Of The Times“ – eine schmissige Copacabana-Produktion aus dem Faschings-Repertoire von James Last. „The Clapping Song“ – schlaf gegenüber der eigenen Maxi-Version oder dem leider unbekannten lan Cussick-Demo. „Iko Iko“ – nichts gegen den Neville Brothers-Groove oder die Dschungel-Version und den Sexy-Look von Natasha, „Mockingbird“ – nichts gegen die geile Stimme von Ines Fox und die Figur von Carly Simon.

Damit aber nicht genug: Mit dem Oldie „Hartem Shuffle“ gibt’s noch ’ne miese, unmotivierte Cover-Version. Gezwitschert wie von einer Waschfrauen-Riege am Kochbottich, jedoch ohne Dampf, Schweiß und Fieber. In die gleiche Talsohle rutschen „The Snake“ – Ventilator-gequirlter Orient-Tanzbar-Groove vom britischen Rundfunk-Orchester – und „Needle In A Haystack“ – weiße Touristen-Gang bei Tanz-Gaudi am Busch-Feuer.

Zum Glück können die Belle Stars mit ihren Eigenkompositionen wenn auch nicht allen – einige Pluspunkte verbuchen. „The Reason“, die einzige von Pete Wmgfield produzierte Nummer, ist eine entfernt von Madness abgekupferte Tanz-Sause mit elegantem Schmiß. Auch in „Burning“ gellt das Ska-Saxophon, dazu mischen sich Surf-Gitarre, ein ploppender Funk-Baß und flinke Busch-Trommeln. Die Nummer hat Tempo, Spaß und Feuer. Anders leider „Baby I’m Yours“. die nicht mehr als schwachbrüstiger, aufgepoopter Coconuts-Rock ist. Wie auch „Indian Summer“ zu unprätentiös dahinplätschert und „Ci Ya Ya“ nur James-Last-Party Runde 2 einläutet.