The Black Seeds – Solid Ground

Mal ehrlich: Das grundsätzliche Problem an vielen Reggaeveröffentlichungen ist doch, dass die Musik oft über alle Maßen zu gefallen weiß, die dazu gereichten Texte aber selten unser Leben in Mitteleuropa behandeln. The Black Seeds müssen sich das irgendwann auch gedacht haben. Ihre Lösung des Problems ist denkbar einfach: Sie leben ihre Vorliebe für Reggaeder7oer-Jahre an allen erdenklichen Stellen aus, reden aber nicht von Jah, Rastas und zu legalisierenden Rauschmitteln. Hier wird davon gesprochen, dass man seine Chancen nutzen, Initiative ergreifen und nicht alles auf einmal erzwingen sollte. Der Sound hat sich im Vergleich zum Vorgängeralbum into the dojo leicht verändert. Das ist gut so,denn damals musste man den Black Seeds ihre starke Fixierung auf Bob Marleys „Could You Be Loved“schon manchmal übel nehmen.“Love ls A Radiation“ erinnert noch daran, aber sonst wissen die Mannen um Sänger Barnaby Weir mit Detailveränderungen zu gefallen. Da tönt die Gitarre in „Come To Me“ wie bei einer Rock’n’Roll-Band in den 90ern, entdeckt man in „Slingshot“ Parallelen zu den Specials und fühlt man sich in „Rotten Apple“ wie auf einer Funk-Fete.Ja, man kann zu solid ground gut tanzen. Oder man hört einfach nur zu. Langweilen wird man sich dabei aber ganz bestimmt nicht.VÖ:22.8.

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