The Brandt Brauer Frick Ensemble :: Mr. Machine

!K7/Alive

Orchestraler Notenblatt-Techno: Der Kopf vergisst das gleich wieder, der Bauch kriegt es gar nicht erst mit.

Klar, das kann man machen. Das schaut vor allem imposant aus. Nicht von ungefähr wurde das Brandt Brauer Frick Ensemble schon fürs Coachella, Sonar und für Glastonbury gebucht. Und es klingt sehr schön, vielfarbig, lebendig, eben nach Violine und Tuba, Harfe, Klavier und Percussions und so weiter: Ein Elektronika-Trio baut sich zum zehnköpfigen Ensemble aus und „fusioniert“ nun also „Techno und Klassik“ (und sogar noch ein wenig Jazz dazu). Kulturradio-Redakteure und Konzerthaus-Booker freut’s. Das muss ja erzählt, das Alleinstellungsmerkmal will ausgestellt werden. Aber macht es die Musik interessanter? Weder lassen Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick sich tatsächlich auf das riesige Klangspektrum ein, das ihnen hier zur Verfügung steht, noch nutzen sie die dynamischen Möglichkeiten der Orchestrierung. Ihre dem Techno-Diktat gehorchenden, aber seine Höhen und Tiefen großräumig umschiffenden Kompositionen geraten einfach nicht in Schwingung. Die Tracks (vier vom Album-Debüt You Make Me Real, zwei Coverversionen und zwei neue Stücke) bleiben ungerührt. Was hier geschieht, ist leider jeweils immer noch ein kleines Stück egaler als interessant.

Key Tracks: „Pretend“ feat. Emika