The Cassette Played Poptones
Alan McGee konnte nicht lange Ruhe halten: Schon ein Jahr nach der Lossagung von seinem legendären Label Creation schickte er eine neue Plattenfirma ins Rennen. Weitere vier Jahrenach dem Start von Poptones, vom Funkenflug begünstigt, durch den der so frische wie altmodische Rock Britanniens gerade auch ansehnliche Brandflecken auf dem Kontinent setzt, zeigt diese Compilation nun, was den Meister heute so alles beschäftigt und begeistert. Kennen tut man unter den Poptones-Acts The Others, sonst nicht viel. Aber The Cassette Played Poptones macht uns das Kennenlernen auch nicht unnötig schwer: Wer The Libertines, Kaiser Chiefs, aber auch The Strokes mag, findet mit den Special Needs, The Paddingtons und Thee Unstrung neue, unkomplizierte Bekannte – wild und melodieverliebt genug, um etwaige Originalitäts-Bedenken überden Haufen zu poltern. Echelon klingen, als wären Coldplay eine Band, die Mitte der 90er von Creation nach Seattle auf Pearljam herüberblicken. Und auch The Boxer Rebellion laden zum fast noch etwas verfrühten 90’s-Revival. Da kann man halt nichts machen: In diesen Pathos und solchen Hall war McGee schon früher verliebt. Damals lieferten Melancholie dieser schemenhaften Gestalt noch Creation-Kapellen wie Ride – die Pure Reason Revolution beherrschen deren Handwerk aber auch schon gut. Am Ende wird’s dann noch niedlicher, elektronischer, naiver – den Soho Dolls und Killcity sei Dank. Und mit Mission Control hat Alan McGee zudem eine originelle Dubschmiede am Start. Poptones ist offensichtlich mehr als nur ein Label für den Britrock dieser Stunde, an dem die Lunte schnell und schneller brennt.
www.poptunes.co.uk
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