The Cure :: The Head On The Door
Prädikat: besonders schwierig! Cure-Musik, so wurde bisher argumentiert, entströmt die Eiseskälte von Gefrierräumen. Schwarze Messen aus schwarzen Rillen – schwerverdaulich, düster, letal! Doch das Depresso-Outfit aus Sussex, das seit 1976 in wechselnden Besetzungen acht Alben vorlegte, lockert die dräuenden Klanggemälde längst durch pastellene Farben auf.
Cure-Chef Robert Smith – Allround-Dilettant auf Gitarre, Baß und Keyboards, charismatischer Sänger und diesmal alleiniger Songautor, Co-Produzent mit Dave Allen und zuweilen Tour-Gast der Banshees – nutzt Fremdtöne als Aufheller. Flamenco und Kastagnetten („The Blood“), japanische Glockenspiele („Kyoto Song“), Spieldosenartiges („Six Different Ways“) und Folkiges („In Between Days“) flackern lichtblitzartig durch das motorische Donnergrollen aus Gitarre/Baß/Drum.
Aber trotz dieser Sound-Insel ist da immer noch der große, dunkle Kontinent aus Endzeitstimmung und Weltverlust, aus Angst und Alptraum, aus Todessehnsucht und Tragödie. Sirenenhafte Schreie („Baby Screams“), Erotisches („Close To Me“), Aufwachen neben Fremden usw. Die guten, alten Cure also – bedrückend, verspielt morbide, sehr atmosphärisch, sehr gut.
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