The Damned – Grave Disorder :: Punk

„Was, die gibt’s wieder?‘, mag sich manch einer ob des unverhofften Lebenszeichens von Englands Punk-Heroen um den Sänger Dave Vanian fragen. Die Antwort: „Falsch! Die gibt’s immer noch!“ Wesentlich spektakulärer als die Veröffentlichung dieses überraschend guten Albums als solches ist denn auch die Tatsache, dass Gründungsmitglied Ray Burns, besser bekannt als Captain Sensible, nach einigen sehr gelungenen, aber kaum beachteten Soloalben wieder mit von der Partie ist. Drummer Rat Scabies jedoch nicht mehr-schade! Wer sich weniger aus alten Helden, aber umso mehr aus typischem Damned-Punk macht, kommt hier voll auf seine Kosten. Haben es Vanian und Kollegen, darunter auch Ex-Sister Of Mercy Patricia Morrison am Bass, doch fertig gebracht, zu jenem Oualitätsstandard zurückzufinden, der die frühen Damned-Werke auszeichnete: Songs wie „Smash It Up“. Hier wird, von ein paar Ruhepausen auf dem Pop-Sofa einmal abgesehen, schnörkellos nach vorne gerockt und verbal auf so ziemlich alles eingedroschen, was nicht bei MP3auf den Bäumen ist. Richtig gedacht: Thematisch sind The Damned,Vor- und Ouerdenker Sensible sei Dank, längst im 21. Jahrhundert angelangt. Musikalisch jedoch nur insofern, als dass Grave Disorder auf dem Label von Dexter Holland – Frontmann der vergleichsweise jugendlichen Offspring-erschienen ist. Immer wieder schön, wenn Jungspunde Senioren über die Straße helfen. Den Rest des Weges schaffen The Damned aber auch allein.

www.officialdamned.com