The Dead Weather :: Sea Of Cowards
Warner
The Song Remains The Same: Das zweite Album von Jack Whites zweitem Nebenprojekt mit nervigem „Indie“-Blues-Rock.
In der Retrospektive klingt horehound, das Debüt von The Dead Weather, gar nicht mehr so phänomenal, wie im Juli 2009 fehleingeschätzt. Dazu trug damals der Irrglaube bei, die Stimme Alison Mossharts (The Kills) könnte das Album eines Projekts von Jack White aus der Sackgasse führen, in der The White Stripes seit Mitte der Nuller unter Missachtung sämtlicher ungeschriebener Regeln des Popverkehrs unterwegs sind. Mit ihrem zweiten Album ist der „Indie-Supergroup“ aus White, Mosshart, Dean Fertita (QOTSA) und Jack Lawrence (The Raconteurs) wenigstens das – Achtung, Phrasenalarm – beste Led-Zeppelin-Album gelungen, das Led Zeppelin nie aufgenommen haben. Schwerer, giftiger, funkensprühender Blues-Rock – ohne Indie -, der immer wieder an die angeblich größte Band der 70er erinnert: mit der stellenweise rhythmischen Vertracktheit im Zusammenspiel von Schlagzeug und Bass, mit der Erdung dieser Musik im Blues, der längst kein Blues mehr ist, sondern Rock. Und vor allem: mit den Vocals von Mosshart und White, die kaum auseinanderzuhalten sind im gelungenen Bemühen, die schwanzschwingende Affektiertheit von Robert Plant zu erreichen. Vielleicht sollte Jack White ein paar Monate Urlaub von seiner Arbeitsmanie machen. Hawaii soll doch sehr schön sein.
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