The Explorers – Explorers

Das hatten wir ja schon! Meister Ferry hat mal wieder die hübsche Nase voll und verzieht sich – sollen die anderen sehen, was sie machen. Diesmal aber scheinen die Rest-Roxy Music ihrem Herrn und Gebieter die Solo-Show zu stehlen. Die Explorers 1983, nach dem vorläufigen Ende des zweiten RM-Kapitels formiert, klingen nämlich haargenau wie Phil Manzanera und Andy Mackay. Selbst James Wraith (ex-Poet), der schnell gefundene Sängerknabe, näselt und quengelt wie eine naturgetreue Kopie des Maestros („Venus De Milo“). Nun gut – was hat das Trio mitsamt seinen Studiogästen (Steve Gadd /dr, Paul Carrack/keys und John MacKenzie/b) zu bieten? Da wird ein „Ship Of Fools“ zu Wasser gelassen, und an Bord zaubert Mackay in altbewährter Manier mit dem Saxophon Atmosphäre, dazu Trommel-Monotonie, eine ausgeklügelte Song-Dramaturgie mit sich öffnenden Klangperspektiven. Ansonsten wie gehabt: Melancholie de luxe – tränende Drums, zirpende Keyboards, larmoyante Oboe-Skizzen von Andy. Besonders geeignet für verregnete Nachmittage und stille Abende die schleppende Liebesballade „You Go Up In Smoke“ oder das mit viel Lob bevorschußte „Prussian Blue“ mit harten Schlagzeug-Linien, weichen Baß-Polstern und wunderbarer Oboe-Schraffur. Engländer würden es höflich formulieren: „Not bad!“.