The Faint – Danse Macabre

Es ist ja neuerdings keine Seltenheit mehr in der „Indie“-Szene, dass eine Band ihren Stil vollkommen umkrempelt, um dann irgendwo in den späten siebziger oder frühen achtziger Jahren zu landen. Trans Am zum Beispiel, deren Referenzpunkte anfangs Düsseldorf, ca. 1972, waren und die mittlerweile slicken, trashy Achtziger-Jahre-Synth-Pop machen, wahrscheinlich auch, um ihren intellektuellen Hintergrund abzuschütteln: seht her, wir sind ja doch irgendwie locker. The Faint, Kumpels des in der Redaktion nicht unumstrittenen Conor „Bright Eyes“ Oberst, haben auch so eine Entwicklung durchgemacht. Vom LoFi-Indie-Geschraddel zum Synthie-Pop der Achtziger. Weshalb DANSE MACABRE erst mehr als ein Jahr nach seiner Veröffentlichung in den USA bei uns herauskommt ist klar. Die guten achtziger Jahre mit britischen Elektro-Bands wie Cabaret Voltaire, Tuxedomoon, Tubeway Army oder den frühen Human League darf man jetzt gerne wieder gut finden. Auf DANSE MACABRE lassen The Faint alle Vorgenannten hochleben, mit fiepsenden Analogsynthies. Vocoderstimmen, mächtigen Sequencern und einer sehr britischen Gesangsstimme. Genau wie Human League in ihrer Phase zwischen dem frühen, experimentellen Elektro-Pop und „Don’t You Want Me“-Chartserfolg. Vielleicht einen Hauch düsterer.

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