The Faint – Fasciinatiion

So einfach ist es nicht, zu sagen, es liege wohl am Timing. The Faint standen 2004 kurz vor dem Warpsprung. wet from birth war eine ziemliche Wucht-und Hitplatte-das Sequencer-kontrollierte Quintett funktionierte auch live bestens, zwischen The Rapture und !!! war genügend Platz, und die Unterstützung von Conor Oberst als Teilzeit-Bright-Eyes auf der 05erTour schenkte ihnen noch größere Aufmerksamkeit. Und nun? Waren vier Jahre Wartezeit aufs fünfte Album vielleicht ein bisschen lang? Aber die Zeit kam The Faint doch entgegen: Die Indieflöhe tanzen heute besonders gerne zu dicken Beats und quietschenden Synthesizern, „Nu Rave“ bleibt ein Heißwort, die Live-Elektroniker Hot Chip gehören aktuell zu den großen Innovatoren des Pop-und Justice sind ROCK. Also, warum will fasciinatiion nicht richtig zünden? Sie hat nicht weniger den Maschinenfunk als ihr Vorgänger, klingt im Detail ebenso sexy und gefährlich, gerade weil sich oft nicht so genau sagen lässt, was da gerade schnarrt, rumpelt und pulst. Auch die Hooks haben The Faint nicht vergessen, der Pop hat jederzeit den Vortritt vor Sound und Arrangement, mögen die manchmal auch undurchdringlich ineinander verschachtelt sein…Keine Antwort, nur Fragen. Und vor allem: noch keine Lust, diese Platte sich so laut in die Extremitäten fahren zu lassen, wie sie es verlangt. Oder:… verlangen musste? Habe ich womöglich einfach vergessen, einen bestimmten Knopf zu drücken? Wer Hilfe weiß, möge sich bitte melden!

VÖ:5.9.

www.thefaint.com