The Glitter Band – Solid Silver: The Ultimate Glitter Band 1

Eingezwängt in hautenge Lurex-Anzüge mit Glockenhosen, die das männliche Brusthaar großflächig zur Schau stellten, trieb Gary Glitter Anfang der 70er Jahre den Bubblegum-Rock auf die Spitze. Auf Plateausohlen, mit toupierter Presleytolle und einem mühsam in den Bodysuit gequetschten Bierbauch hielt Gary Glitter tatsächlich etliche Male Einzug in die Charts. 1974 wollten seine Begleitmusiker nicht mehr hinten anstehen und starteten als „Glitter Band“ eine Parallel-Karriere. Mit Simpel-Rock á la „Angel Face“, „Just For You“ oder „Let’s Get Together Again“ bewiesen sie, daß sie das Erfolgsrezept ihres Leaders auch allein umsetzen konnten. Mit ihrem Minimal-Drumbeat, simplen Gitarren-Riffs und den „Hey-Hey-Ugh“-Chören erzielten sie teils höhere Charts-Positionen als Mr. Glitters eigene Titel. Doch 1975 begann der Glamrock-Stern zu sinken – sowohl Gary als auch seine Band ernteten fast nur noch künstlerische Mißerfolge und die Häme der Kritiker. Das hinderte diese unverbesserlichen Burschen jedoch nicht daran, bis zum heutigen Tag unter dem Logo der Glitter Band ihr Unwesen zu treiben. Die 40 Tracks dieser Best-Of-Sammlung stammen allerdings fast durchweg aus ihrer Erfols-Ära – den Mittsiebzigern. Hört man die ‚g8er-Beiträge „Shot In The Back“ oder „It’s Only Love“, so wird klar: Die Glitter-Truppe reitet seit 25 Jahren auf der gleichen pubertären Glamrock-Welle:stur, einfallslos und deswegen auch peinlich. Manche Ausgrabungen sollten einfach besser unterbleiben.