The High Llamas – Santa Barbara; The High Llamas – Gideon Gaye; The High Llamas – Hawaii;

„Why be shy when you can kick the can and shout?“ Die High Llamas sind schon eine coole Truppe – angefangen beim assoziativen Band-Namen über die schwerelose Musik bis hin zur offenkundigen Vorliebe fürs Exotische. Während sich der Rest der Insel-Szene engstirnig und bieder gibt, tanzt das Kollektiv um Sean O’Hagan (ex-Microdisney) am liebsten aus der Reihe. Ihre Alben huldigen wohlig-warmen Orten wie Santa Barbara oder Hawaii, und genau so klingt auch die Musik. Die ist ein Füllhorn charmanter Melodien,die sich an amerikanischen Pop-Legenden wie den Beach Boys, Steely Dan, Alex Chilton oder Van Dyke Parks orientieren. Deren Einflüsse sind auf dem ’93er Debüt SANTA BARBARA, 4 Sterne, allgegenwärtig. Ursprünglich unter dem Titel APRICOTS veröffentlicht, später um vier Stücke aufgestockt, glänzt der Erstling vor allem durch seinen lyrischen Anarchismus. GIDEON GAY, 5 Sterne, ein Jahr später für ganze 2000 Pfund eingespielt, geht da schon etwas weiter: Ein psychedelisches Kaleidoskop aus imaginären Farben, wahnwitziger Instrumentierung und verworrenen Sixties-Harmonien. Die elf Songs – darunter der Mini-Hit „Checking In, Checking Out“- sind wie aus einem Guß. Dann kam der dritte Streich: HAWAII, 6 Sterne, das bislang reifste Werk der Herren O’Hagan, Holdaway, Bennett, Fell und Allum. Eine Hommage an Brian Wilsons (unveröffentlichtes) SMILE-Album, für die der Begriff „eingängig“ neu definiert werden muß: Elektronische Klanglandschaften, kombiniert mit Banjos, Bläsern und Streichern, überzogen von einem Hauch Easy Listening à la Mancini oder Bacharach.