The Hooblers – Where We Are

Geht’s Ihnen auch so? Oft denkt man zurück an eine der famosesten Americana-Bands, und stille Wehmut steigt in einem auf angesichts der ungeschriebenen Melodien, die man nun nie hören wird, der herrlich irrlichternden Gitarrenlinien, die flackerten wie die Neonreklame eines Motels an einem gottverlassenen Highway und plötzlich für immer verloschen schienen. Man denkt zurück an die Jayhawks. Und fühlt sich verlassen wie ein Anhalter, der nach einem „ride“ die Rücklichter des Wagens in der Dunkelheit verschwinden sieht. Wenn’s Ihnen so oder so ähnlich geht, kennen Sie vermutlich die Hooblers aus Kanada noch nicht. Mit WHERE WE ARE, ihrem zweiten Album, schließen die Herren Mike Grier, Eric Willison, Jason Curran und Mike Thompson nicht nur die Lücke, die Olson, Louris und Co. hinterlassen haben, sondern überraschen bisweilen auch mit lärmigem Vorwärtsdrang („Just Standing Near“), nur um derlei jugendliches Ungestüm prompt mit Akustik-Kleinoden („Paradise“,“You Don’t Even Wonder“) oder flirrenden Big-Sky-Impressionen („Afraid“) zu kontern. Natürlich kann man bei „Restless Horizon“ oder „Find Again“ Neil Young durch die HOLLYWOOD TOWN HALL geistern sehen, natürlich kann, wer das möchte, Verbindungen zu Son Volt herstellen oder in stiller Bewunderung „Crazy Horse“ murmeln. Große Vorbilder – für eine verdammt gute Band.“Long may you run“, würde 01′ Neil sagen.