The John Scofield Band – Up All Night
Soulvolles vom Jazzgitarristen.
Mit John Scofield durch die Pop-Historie: Hat der Gitarrist mit seinem letzten Album Überjam noch den Hippiejahren in den späten Sechzigern seine Ehrerbietung erwiesen, so verneigt der Gitarrist sich mit seinem aktuellen Werk Up All Night vor den frühen Siebzigern mit ihrer fantasievollen Verschmelzung von Rock, Jazz, Psychedelic, Soul und Funk. Das bewährte Quartett (Avi Bortnick an der zweiten Gitarre, Andy Hess am Bass, Adam Deitch am Schlagzeug) lässt sich zwar noch vereinzelt durch hippieske Nebel treiben („Creeper“), setzt aber insgesamt verstärkt auf die Kraft der funkigen Beats. In „Thikhathali“ schlenkert Scofields Gitarre teilweise primitiv wie lange nicht über einen flotten Afrobeat, bei „Born In Troubled Times“ paart Scofield Technik mit Traurigkeit und macht den funky Blues, bei „Four To The Flour“ und „Whatcha See Is Whatcha Get“ (ein Dramatics-Cover) spielt er mehr Soul als Jazz. Sicherlich nicht das Album, das sich ein Fusion-Fan von Scofield erwartet hat. Und gerade deshalb ein kleines Schmuckstück. Der Gitarrist hält sich mit Kabinettstückchen vornehm zurück und versucht sich stattdessen an einer modernen Versionen einer Atlantic-Scheibe aus den Siebzigern. Der Versuch ist größtenteils geglückt: Die wenigen Durchhänger können den warmen Funk-Groove nicht nennenswert behindern.
>>> www.johnscofield.com
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