The Jungle Brothers – V.I.P. :: Bewährt
DJ und Gründungsmitglied Sammy B ist nicht mehr dabei, da waren’s nur noch zwei. Nun haben Mike G und Afrika Baby Bambaataa ganz allein die Plackerei bei den Jungle Brothers. Mühen indes, die nicht auf die Stimmung geschlagen sind. Erstens verbrachte das Duo zum Songschreiben einige Wochen auf Jamaika und ließ sich dabei kräftig Sonne ins Gemüt scheinen. Zweitens konnten sie Propellerhead Alex Gifford als musikalischen Direktor und Quasi-Ersatz für Sammy B gewinnen. Wahrlich keine schlechte Wahl, wie sich herausstellt. Die JBs haben sich wieder vom puristischen Vibe, der auf RAW DELUXE die Oberhand behielt, gelöst und sich einen europäischen Sound zugelegt. In „Get Down“ kehren sie zu jener geradlinigen 4/4-Tanzschaffe zurück, die ihnen 1988 ersten großen Respekt brachte („I’ll House You“). Um den Titelsong mit seinem an „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones angelehnten Thema zu verstehen, braucht man kein Getto-Kompendium. In „I Remember“ (mit den in Gospel und Rhythm’n’Blues verwurzelten Holmes Brothers) gelingt das, was die Bundesregierung nie schafft: ein Generationenpakt. Die Jungle Brothers sind wieder da angekommen, wo sie angefangen haben: Bei tanzbarem Jump-Up-HipHop aus einer Zeit, als man noch keinen Big Beat brauchte. Kein Rückschritt, sondern Besinnung auf alte Stärken. Und die überzeugen damals wie heute.
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