The Mamas & The Papas – The Mamas & The Papas Deliver/The Papas & The Mamas

Ihre leicht konsumierbare Variante erstklassigen Folkrocks machte die Mamas & Papas 1965 zu Anführern der aufkeimenden Flower-Power-Ära. Innerhalb von 18 Monaten stiegen Bandinitiator John Phillips, dessen damalige Gattin Michelle, die voluminöse Mama Cass und Dennis Doherty mit „California Dreamin'“ und „Monday, Monday“ zur erfolgreichsten Vokalgruppe seit Doo-Wop-Tagen auf. Mit zehn Singles und vier Alben gelangen ihnen Toperfolge beiderseits des Atlantiks. Zwei dieser Longplayer sind nun digital remastert auf einem Silberling erhältlich. Dabei handelt es sich um die 1967 und 1968 erschienenen Alben Nummer 3 und 4-THE MAMAS & PAPAS DELIVER und THE PAPAS & THE MAMAS. Insgesamt 24 Tracks plus Bonuscut (A capella-Schnipsel von „The Right SomebodyTo Love“) präsentieren ein auf dem Höhepunkt angelangtes Gruppenkonzept. Einerseits setzte das Kleeblatt mit perfekten mehrstimmigen Vokalchören und sonnendurchfluteten Harmonien seine Hitserie fort: Nacheinander platzierten sich das Shirelles-Cover „Dedicated To The One I Love“, das autobiographische „Creeque Alley“ und dieWestcoast-Hommage“TwelveThirty“ in den Top 20. Andererseits versuchte man sich an anspruchsvollerem Material wie „Sing For YourSupper“,“John’s Music Box“,“Meditation Mama (Trenscendental Women Travels)“, „Rooms“ oder „Midnight Voyage“. Doch der Hitsegen geriet ohnedies ein wenig ins Stocken. Dafür organisierte Papa John im Juni 1967 das Monterey International Pop Festival. In Kaftane gehüllt, demonstrierten die Musiker dort hippieske Einigkeit, während privat die Dinge in handfeste Streitereien um Tantiemen ausarteten. Nur noch einmal sollte der Band eine Single mit Chartsformat gelingen: das als Mama Cass-Solo annoncierte „Dream A Little Dream Of Me“, die Neubearbeitung eines Evergreens aus den 30er Jahren. Parallel ließ sich Michelle von John scheiden, und Mama Cass startete eine zunächst vielversprechende Solokarriere.Trotz zahlreicher Reunionversuche in den vergangenen drei Dekaden war der „kalifornische Traum“ schon 1968 endgültig ausgeträumt.