The Mission God’s own Medicine Phonogram 830 603-1

„I still believe in god/But god no longer believes in me“, verkündet Wayne Husseys Intro auf GOD’S OWN MEDICINE. Dafür tut es ein großes Plattenlabel — Hussey. früher Gitarrist und Sideman bei Dead Or Alive und Sisters Of Mercy, hat nicht nur den Sprung vom Independent-Spitzenreiter zum Plattenvertrag geschafft, sondem auch den zum Frontmann seiner eigenen Band.

„There is no shadow in the dark/There is no Trick of the light“, will er auf „And The Dance Goes On“ glauben machen, doch an und auf diesen Platten gibt es keinen Moment, der nicht von mystischer Symbolik verbrämt ist. Cover und Innenhülle sind voller pseudobiblischer Texte, und man fühlt sich in Ansätzen doch an Billig-Heavy-Metal erinnert. Beispiel: „Sacrilege“, wo Hussey erzürnt seine anklagende Stimme erhebt, es jedoch der Phantasie des Hörers überlassen bleibt, welcher Tempel hier geschändet worden ist. Auch der „Garden Of Delight“. obwohl von zärtlichen Streichern untermalt, erfährt durch Husseys gebrochenen Gesang eine graudüstere Färbung.

Musikalisch klingt die LP ähnlich wie Sisters Of Mercy. doch lange nicht so ausgereift, nicht so gut und treffend umgesetzt. Husseys ärmliche Stimme quält sich durch bedeutungsschwangere Arrangements, doch die Songs bleiben nicht hängen. (2)