The Mission – Waves Upon The Sand & Crusade

Wie hört sich das an. wenn einer im Studio ins Mikro brüllt zu etwas, was ihm über die Kopfhörer zugespielt wird? Wenn man nicht gerade Caruso-Qualitäten besitzt, ganz schön dilettantisch. Selbst so eine dunkle Dauerröhre wie Wayne Hussey von den englischen Indie-Rock-Mystikern The Mission macht da nicht unbedingt eine erstklassige Figur. Aber das kommt eben dabei heraus, wenn man sich ungeschminkt und ungefiltert für einen Dokumentationsfilm zur Verfügung stellt. 1990 entstand der sechzigminütige Bio-Clip WAVES UPON THE SAND über eine Band, die 1986 auszog, um die eigene Sisters-Of-Mercy-Vergangenheit hinter sich zu lassen und unter neuer Flagge düster auf den Putz zu hauen. So spektakulär lärmend und pathetisch zugleich ihre Konzerte waren, so ernüchternd ist der Blick über die private Mission-Schulter. Die anläßlich der Aufnahmen zum Album CARVED IN SAND entstandenen Schlüssellochguckereien durch die Studiotür und in die Freizeitgestaltung sind nun wirklich nicht das. was die Welt braucht. Wenigstens im Finale der Dokumentation erlebt man The Mission beim Reading Festival wie auch bei dem Live-Mitschnitt CRUSADE bei der Arbeit. Wo und wann CRUSADE stattfand, darüber schweigt sich die DVD aus. Doch immerhin gibt es von „Wasteland“ über „Serpents Kiss“ bis zu „Stay With Me einen Hit-Rundumschlag plus einer knackigen Version vom Stooges-Reißer „1969“. Nur Hussey sieht in seinem Batik-Leibchen mal wieder aus wie eine Hippie-Mutante aus Keith Richards und Ozzy Osbourne.

www.themissionuk.com