Was in den Swinging Sixties für jeden „ernsthaften“ Beat-Fan Tabu war, darf sich mehr als drei Dekaden später Kultstatus erfreuen: The Monkees, ein für die gleichnamige TV-Serie von den gewieften Produzenten Bob Rafelson und Bert Schneider gecastetes Quartett, das mit zweideutigem Humor, Klamauk und mancherlei tollen Pop-Vignetten, die Beat-Ära in 58 halbstündigen Episoden fein ironisierte. Die hippen Musiker dieser Zeit von den Beatles über Zappa bis hin zu Hendrix – weit weniger geschrnäcklerisch als der Konsument, sahen das freilich etwas anders und liebten sowohl die TV-Abenteuer, als auch die sich aus Genres wie Pop, Country, Psychedelia und Jazz bedienende Monkees-Musik. Sicherlich war das auch einer der Gründe, weshalb Michael Nesmith (g, voc), Peter Tork (bg, voc), Micky Dolenz (dr, voc) und Davy Jones (tamb, voc) selbst heute noch Fans für sich gewinnen können, die damals noch nicht einmal geboren waren – die Monkees stehen eben nach wie vor für puren Pop-Enthusiasmus. Nach den Re-Releases aller neun regulären Affen-Alben, der dreiteiligen Archiv-Reihe Missing Links und dem 2-CD-Set Anthology, liegt mit Music Box auf vier CDs die definitive Songkollektion vor. Und siehe da, für das mit 99 Tracks der Jahre 1966 bis 1996 üppig gefüllte Set in Buchform wühlten die akribischen Macher von Rhino noch einmal tief in der Trickkiste und förderten die ein oder andere bis dato unveröffentlichte Rarität zutage. Freilich sind Fundstücke wie die Extended Version von „Look Out (Here Comes Tomorrow)“, der Alternative Mix von „Of You“, oder die Langfassung von „Daddy’s Song“ aus dem Filmprojekt „Head“, nur etwas für wahre Monkees-Fans. Doch bietet die aufwendig gestaltete Retrospektive selbstverständlich auch das, was den Beat-Nostalgiker am meisten interessieren dürfte: Nämlich sämtliche Top-Ten-Hits (u.a. „Last Train To Clarksville“, „I’m A Believer“), einen essenziellen Auszug aus allen Alben, diverse Comeback-Singles der achtziger Jahre bis hin zu Songs aus dem ’96er Album Justus. www.monkees.net